Objekte, Malerei, Fotografie von Ina Robert
2. 4. 2023 ⎥ 15. und 16.4.2023
Gefundenes wird hintersinnige Kunst
Unter dem Titel „Wie die Dinge liegen“ zeigt die Künstlerin Ina Robert ihre vielfältige, von Fundstücken inspirierte Arbeit in der BBK–Galerie.
Ina Robert kommt viel rum. Bevorzugt fährt sie Fahrrad. Dinge am Wegesrand stechen ihr ins Auge. Manche Dinge können aufgesammelt werden, andere nicht. Manches muss fotografiert, anderes muss
mitgenommen werden.
Und was alles verloren geht im öffentlichen Raum! Was alles hinterlassen wird:
Essen, Kaugummis, Verpackung – Mützen, Socken, Brillen – Schnipsel, Zubehör, Heiliges und Verkehrsopfer… Im Lauf der Zeit werden alle diese Dinge verfremdet, werden Überbleibsel. Sie bekommen
gänzlich andere Form, Oberfläche, Anmutung – kurz, sie bekommen eine ästhetische Qualität, die sie reif für Ina Roberts Kunst macht. In einen Bildraum versetzt, kombiniert mit anderen Stücken und
ausgestattet mit sprechenden Titeln, gewinnen sie überraschend neue Bedeutung. Und sie erzählen hintersinnige Geschichten, die uns schmunzeln, hellauf lachen, aber auch schockstarr oder
tieftraurig werden lassen.
Denn da liegt eine ganze Kulturgeschichte auf der Straße und erzählt von unserm Umgang mit den Dingen. Erzählt von unserm
Leben in der Wegwerfgesellschaft, in der Menschen – selbst unsichtbar – zwanghaft Spuren hinterlassen. Da liegt ehemals Lebendiges, achtlos plattgemacht, zeugt von Empathielosigkeit
gegenüber unserer Mitwelt. Ina Roberts Fotos finden unerwartet Ausschnitte, auch solche, die wir umgehen möchten. Ihre Objekte und Bildobjekte öffnen einen humorvollen Assoziationsraum. In allem
zu spüren ist ihre Arbeit für Museen und das Theater. Auf der Grenze vom Raum zur Fläche werden in den Arbeiten Dinge zu Darstellern. In der neuesten Arbeit, „einen Kreisbogen schlagen“, sind es
ein verklebter Rundpinsel und ein Stück Schutzblech vom Fahrrad. Beide sind mittels einer Sehne so miteinander und der Bilderleiste verbunden, dass sie zu schweben scheinen. Zwei Fundstücke
bilden als gerichtete Formelemente im Raum eine puristische Analogie zu herkömmlichen Mitteln von Kunst. Da wird nachvollziehbar, was Ina Robert, die Max Ernst schätzt, über sich sagt: „Manche
Sachen von mir sind echt Dada.“
Petra Vollmer, Februar 2023
Frau Barbara Kaiser ist Autorin einer ausführlichen Kritik in der BARFTGAANS. Weiterlesen...
Kontakt: www.atelier-oxide.de
in der BBK-Galerie
26. und 27.11.2022
Am ersten Advent-Wochenende luden wir zum Kunstmarkt IM KLEINEN FORMAT ein.
Alle Fotos: ©️Petra Vollmer
Claudia Krieghoff-Fraatz – MALEREI, INSTALLATIONEN
15.10. – 30.10.2022 in der BBK-Galerie
Ich möchte Sachen machen,
die weh tun
sagt Claudia Krieghoff-Fraatz über ihre künstlerische Arbeit.
Die Ausstellung in der BBK–Galerie markiert einen Wendepunkt in ihrem Arbeitsprozess. Das gilt für die Formen der gezeigten Arbeiten: Neben die Malerei treten räumliche Arbeiten, serielle
Wandinstallationen und szenische Darstellungen in Schaukästen. Der titelgebende Umbruch zeigt sich
aber vor allem inhaltlich: Die Bildwelten der Künstlerin bieten nicht länger Fluchtfantasien an – angelehnt an englische Malerei des Symbolismus –, sondern Konfrontation. Die romantische
Motivwelt von Sagen und Mythen liegt hinter ihr. Claudia Krieghoff-Fraatz entwickelt ihre eigenen gänzlich anderen Menschenbilder. Die haben es in sich. In der Arbeit „Verstand und Gefühl“
erinnert nur noch der Titel an romantische Jane Austen Lektüre, zeigt es doch zwei realistisch gemalte menschliche Organe.
Oft liegen schräger bisweilen sarkastischer Humor und Wortwitz in den Titeln. Dann provoziert der Kontrast zum Bild. Irritierend wirkt das Bestiarium von Claudia Krieghoff-Fraatz‘ Tier- und
Menschenbildern, in dem die „Ungeliebten“, die Ratten, Kröten und Schnecken, groß und schön ins Bild gesetzt sind, der Mensch zerquält erscheint. Unübersehbar ist die Skepsis gegenüber dem Tun
und Lassen der Menschen. Eine Skepsis von der die Künstlerin sich, wie sie betont, nicht ausnimmt.
Nicht ausgeschlossen, dass diese figurative Malerei mit der Neigung zum Surrealen auch in der genauen Kenntnis von Tieren durch ein Studium der Zoologie und das Zusammenleben mit ihnen
wurzelt.
Im Unterschied zu den Bildern erzählen die Schaukästen auch Geschichten. Sie etablieren sich zurzeit als künstlerische Ausdrucksform und sind mit Dioramen, die wir aus Museen kennen, eher
verwandt als mit Puppenstuben – wie Claudia Krieghoff-Fraatz betont. Sie sind nicht veränderbar, mit ihnen kann man nicht spielen. Aber sie laden zum Schauen, zum Hineindenken und bei ihr auch
zum Gruseln ein.
Wenn man, was weh tun könnte, auf Abstand hält, bleibt der Schauder, bleibt die Ironie.
Auf dem Online-Portal BARTFGAANS – das Magazin für die Heideregion – ist bereits eine ausführliche Rezension zur Ausstellung erschienen.
Menschwerdung ⎥ Öl auf Leinwand ⎥ Claudia Krieghoff-Fraatz ⎥ 2022
SIMONA STAEHR – MALEREI
24.9. - 9.10.2022 in der BBK-Galerie
Für Flucht und Vertreibung finden wir häufig keine Worte. Schweigen war und ist häufig der einzige Weg, damit unzugehen. Und das meist über mehrere Generationen hinweg.
In meinen Arbeiten möchte ich die Geschichten der Betroffenen sichtbar machen, Geschichten, die ich auch zu meinen eigenen zähle, denn auch meine Mutter kannte nur das Schweigen.
Simona Saehr; o.T. 3, 2022
Kerstin Svensson – MALEREI
20.8. - 28.8.2022 in der BBK-Galerie
Nur als Frau kann ich das machen!
sagt Kerstin Svensson über ihre Bilder und ihr Projekt „Die Krone der Weiblichkeit“.
Ihre Malerei ist vielschichtig aufgebaut, dabei expressiv, gestisch und stark farbig. Kleine Formate gibt es nicht. Man sieht den Bildern die Lust am Malen, ja die Lust am Leben an. Und das nicht
nur wegen der Malweise, sondern auch wegen ihrer Thematik. Gezeigt werden Körperbilder von Frauen, Frauen in Posen der Lust, die Vulva im Zentrum. Sie, die Vulva, ist `die Krone der
Weiblichkeit´. Der Titel legt nahe, wie Kerstin Svensson ihre Bilder verstanden wissen will: Als Ermächtigung von Frauen, deren lebensspendende Kraft auch mit Verletzlichkeit einher geht. „Nur
als Frau kann ich das machen“, sagt sie und spielt damit auf den männlichen Blick an, der Frauen zum Objekt erniedrigt und dessen Bildformeln sich zuerst bei Gustave Courbet, später bei Egon
Schiele und überall finden.
Von eindeutig figurativen zu abstrakteren Arbeiten gelangt Kerstin Svensson durch Anregungen aus der Natur, wie Form und Gestalt von Bäumen und Wurzeln. Und ein weiterer Aspekt ihrer Arbeit ist
ihr performativer Umgang mit den Bildern. Sie bezieht den Raum ein, indem sie Projektionen einsetzt und Licht variiert, was die Arbeiten überraschend verändert, besonders wo Neonpigmente
verwendet wurden.
Ihr ganzes Leben, sagt Kerstin Svensson, habe sie sich mit Frauenkörpern beschäftigt und bringt so ihre langjährige Tätigkeit als Schneiderin und Gewandmeisterin mit der der Künstlerin zusammen.
Denn, nachdem sie früher Passformen für weibliche Körper entwickelt hat, beschäftigt sie sich nun durch die figurative Malerei in anderer Weise mit Körperbildern von Frauen.
Mit ihrem vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Projekt stellt Kerstin Svensson sich als neues Mitglied des BBK Uelzen vor.
Künstler:innen des BBK Uelzen
10. - 12.6.2022
Sie haben lange nicht gefeiert? Sie suchen ein passendes Geschenk für verschobene Hochzeiten und runde Geburtstage? Sie haben Lust, in Kunst zu stöbern?
Dann kommen Sie zum Kunstmarkt im kleinen Format in die BBK-Galerie Oldenstadt.
Wir bieten Originale in unterschiedlichen Techniken: Acryl, Öl, Aquarell, Collage, auch Objekte, dazu Kunstdrucke und Kunstbücher sowie Kataloge und Karten.
Sie finden unsere Tür offen und Gelegenheit, in Ruhe zu schauen und zu stöbern, dabei in lockerer Atmosphäre mit Künstlerinnen und Künstlern zu sprechen.
Sie gehen glücklich nach Hause, im Gepäck Ihre Kunst in kleinem Format als Geschenk für sich, für Freunde oder Verwandte.
ANKE GRUSS – MALEREI
30.4. - 13.5.2022 in der BBK-Galerie
Anke Gruss lebt für die Kunst und von der Kunst.
Die Sensation der beleuchteten Welt fordert sie zu Arbeiten heraus, in denen es um das Licht geht. „Sensation“ ist das aufsehenerregende Ereignis, aber auch die Sinneswahrnehmung und die
Empfindung. Beide Wortbedeutungen fallen in den leuchtenden Augenblicken zusammen, die Anke Gruss in
Malerei umsetzt.
Menschen, Landschaften, Stadtlandschaft auch nachts sind ihre Motive. Deren Gegenständlichkeit beginnt sich aufzulösen, wo Bewegung, Schattenmassen und Lichtführung die Umrisse verwischen.
In ihrem Atelier, zugleich Galerie, hoch, schmal und voll, finden sich flüchtige, in einem Zug gemalte Aquarelle neben sorgfältig geschichteten Blättern. Gutes Handwerk sei ihr wichtig, sagt sie
mit Blick auf eine opulente, barock anmutende Leinwand, aber manchmal reiche ihr auch ein Strich am richtigen Platz.
Und neben den vielen Möglichkeiten, die in der Malerei selber liegen, gibt es Erwartungen, die sie einschränken. Von „Grätsche“ spricht die Künstlerin und meint die Spannung zwischen
konservativem Kundengeschmack und freier Malerei.
Seit 2020 ist Anke Gruss Mitglied des BBK.Uelzen und zeigt jetzt ihre Arbeit in der Galerie des BBK.Uelzen.
27.11.21 bis 9.1.2022
Die Künstler:innen des BBK-Uelzen stellen im Kunstverein aus.
Künstlerinnen des BBK Uelzen im RAUM FÜR KUNST
1.8. - 19.9.2021
Kurzfristig und spontan bespielen Künstlerinnen des BBK im Rahmen des Kultursommers einen Leerstand. In der Hamburgpassage herrscht im ehemaligen Fotogeschäft wieder Leben. Der RAUM FÜR KUNST ist
offenes Atelier, Werkstatt und Ausstellungsraum zugleich. Die Künstlerinnen arbeiten unter den Augen der Öffentlichkeit. Die Tür steht für interessierte Besucherinnen und Besucher offen, die dem
Malprozess folgen und mit den Künstlerinnen ins Gespräch kommen können. Sie sind eingeladen die Ausstellung anzusehen und unter professioneller Anleitung an Workshops teilzunehmen:
1.8. Einzug der Künstlerinnen und Künstler
14 – 18 Uhr
SIMONA STAEHR bietet an: „DAS WACHSENDE BILD“
Teilnehmende malen gemeinsam auf großer Fläche. Ist sie voll, wird angestückt.
14.8.11 – 17 Uhr
KERSTIN SVENSSON bietet an: „EINFACH & EINZIGARTIG“
Ausgehend von vor Ort aufgenommen Fotos malen Teilnehmende ihr Selbstporträt.
SIMONA STAEHR setzt fort: „DAS WACHSENDE BILD“
Teilnehmende malen gemeinsam auf großer Fläche. Ist sie voll, wird angestückt.
4.|5.9 11 –17 Uhr
PETRA MERZ und SIMONA STAEHR führen vor: „DIALOGISCHES MALEN“
Zwei Künstlerinnen reagieren in einem bildnerischen Dialog aufeinander.
Sie nutzen die Techniken Collage und Acryl. Besucherinnen und Besucher gucken zu und reden mit.
11.|12.9. 11 – 17 Uhr
PETRA MERZ und SIMONA STAEHR setzen fort: „DIALOGISCHES MALEN“
Zwei Künstlerinnenreagieren reagieren in einem bildnerischen Dialog aufeinander. Sie nutzen die Techniken Collage und Acryl. Besucherinnen und Besucher gucken zu und reden mit.
18.9. | 10 – 13 Uhr und 19.9. | 14 – 17 Uhr
Claudia Krieghoff–Fraatz bietet an: „STRANDGUT– URLAUB AUF PAPIER“
Ausgehend von mitgebrachten Souveniers oder Stücken der Künstlerin wird gezeichnet und koloriert. Unter ihrer Anleitung entstehen Blätter in der Art naturwissenschaftlicher Zeichnungen.
Ausstellung vom 10.07. 21 bis Herbst 2021
Die Werke sind zu sehen in der Gartengalerie des
Arboretum Melzingen
Wittenwater Weg 23
29593 Schwienau